Schnarchschiene

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Eine Schnarchschiene, medizinisch auch Unterkieferprotrusionsschiene genannt, ist eine individuell angefertigte Vorrichtung zur Behandlung von Schnarchen und leichtgradiger obstruktiver Schlafapnoe. Sie wird nachts getragen und verlagert den Unterkiefer sowie die Zunge sanft nach vorne, wodurch die Atemwege offengehalten und Vibrationen des Gaumensegels reduziert werden. Die Anwendung der Schnarchschiene hat sich als wirksame und nicht-invasive Therapiealternative etabliert, insbesondere bei Patienten, bei denen chirurgische Eingriffe oder Atemmaskenbehandlungen (CPAP) nicht in Frage kommen.

In modernen Zahnarztpraxen wie den Zahnärzten Neustadt Passage in Zug erfolgt die Anpassung einer Schnarchschiene auf Grundlage umfassender Diagnostik und individueller Schlafanalyse durch den behandelnden Schlafmediziner oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt, um ein optimales Therapieergebnis zu erzielen.

Ursachen von Schnarchen

Schnarchen entsteht durch eine Verengung der oberen Atemwege während des Schlafs. Beim Ein- und Ausatmen geraten die weichen Gewebestrukturen im Rachenbereich, wie Gaumensegel, Zäpfchen oder Zungenrücken, in Schwingung und erzeugen die typischen Schnarchgeräusche. Die Ursachen für diese Atemwegsverengungen sind vielfältig.

Zu den häufigsten Auslösern zählen:

  • Entspannung der Muskulatur im Schlaf, insbesondere bei Rückenlage

  • Übergewicht, das zu einer Einengung der Atemwege führt

  • Anatomische Besonderheiten wie vergrösserte Mandeln, ein zurückliegender Unterkiefer oder eine verlängerte Uvula

  • Alkoholkonsum vor dem Schlafengehen, der die Muskelspannung reduziert

  • Nasale Atembehinderungen, etwa durch eine Nasenscheidewandverkrümmung oder chronische Rhinitis

Schnarchen kann harmlos sein, jedoch auch auf eine behandlungsbedürftige obstruktive Schlafapnoe hinweisen, bei der Atemaussetzer den Schlaf erheblich beeinträchtigen.

Wirkungsweise einer Schnarchschiene

Die Schnarchschiene wirkt mechanisch, indem sie den Unterkiefer während des Schlafs leicht nach vorne positioniert. Dadurch wird der Raum im Rachen vergrössert, die Zunge nach vorne gezogen und der Kollaps der oberen Atemwege verhindert. Die Luft kann ungehindert strömen, Vibrationen werden reduziert oder vollständig unterbunden, was das Schnarchgeräusch minimiert oder eliminiert.

Die Schiene besteht in der Regel aus zwei transparenten Schienen für Ober- und Unterkiefer, die über Gelenkmechanismen oder Gummizüge miteinander verbunden sind. Durch die justierbare Vorverlagerung kann die individuelle Einstellung exakt angepasst werden, um den maximalen therapeutischen Effekt bei gleichzeitigem Tragekomfort zu gewährleisten.

Indikationen für den Einsatz einer Schnarchschiene

Schnarchschienen kommen vor allem in folgenden Fällen zum Einsatz:

  • Primäres Schnarchen ohne Atemaussetzer

  • Leicht- bis mittelgradige obstruktive Schlafapnoe

  • Alternativ- oder Zusatztherapie bei Unverträglichkeit einer CPAP-Maske

  • Patienten mit anatomisch bedingten Atemwegsverengungen

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In spezialisierten Praxen wie den Zahnärzten Neustadt Passage wird vor der Anpassung einer Schnarchschiene stets eine umfassende schlafmedizinische Diagnostik durch einen Schlafmediziner oder HNO-Arzt durchgeführt, in Zusammenarbeit mit Schlafmedizinern, um die geeignete Therapieform auszuwählen.

Anpassung und Herstellung

Die Anpassung einer Schnarchschiene erfolgt individuell und in mehreren Schritten. Zunächst werden die Kieferstellung und die anatomischen Gegebenheiten durch eine klinische Untersuchung und digitale Abformungen der Zahnreihen erfasst. Anhand dieser Modelle fertigt das zahntechnische Labor eine passgenaue Schiene an.

In der Anpassungsphase wird die optimale Protrusion, also die Vorverlagerung des Unterkiefers, ermittelt. Diese wird schrittweise eingestellt, um die Balance zwischen Wirksamkeit und Komfort zu erreichen. Eine zu starke Vorverlagerung kann Kiefergelenkbeschwerden verursachen, weshalb eine fein abgestimmte Einstellung essenziell ist.

Bei Bedarf wird nach einigen Wochen eine erneute Justierung vorgenommen, um das Therapieergebnis zu optimieren. Moderne Geräte erlauben eine flexible Nachjustierung durch den Patienten selbst unter ärztlicher Anleitung.

Vorteile einer Schnarchschiene

Der Einsatz einer Schnarchschiene bietet zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Behandlungsmethoden wie chirurgischen Eingriffen oder CPAP-Maskentherapien:

  • Nicht-invasives Verfahren ohne operative Eingriffe

  • Hohe Akzeptanz und guter Tragekomfort

  • Einfache Handhabung und Pflege

  • Verbesserung der Schlafqualität für Patienten und Partner

  • Mobilität: Ideal für Reisen, da handlich und diskret

  • Kosteneffizient im Vergleich zu apparativen Therapien

In Zahnarztpraxen wie den Zahnärzten Neustadt Passage werden Patienten umfassend über die korrekte Anwendung und Pflege der Schiene informiert, um eine langfristige Wirksamkeit sicherzustellen.

Risiken und Nebenwirkungen

Obwohl die Schnarchschiene in der Regel gut vertragen wird, können in einigen Fällen Nebenwirkungen auftreten. Die am häufigsten genannten Beschwerden betreffen:

  • Druckgefühle im Zahnbereich oder an den Kiefergelenken

  • Mundtrockenheit oder vermehrter Speichelfluss

  • Vorübergehende Veränderungen der Bisslage

  • Kiefergelenksbeschwerden bei zu starker Protrusion

Diese Nebenwirkungen sind meist vorübergehend und lassen sich durch Anpassungen der Schiene oder physiotherapeutische Massnahmen lindern. Eine engmaschige Nachbetreuung ist daher integraler Bestandteil einer erfolgreichen Therapie.

Pflege und Wartung der Schnarchschiene

Eine regelmässige Pflege der Schnarchschiene ist wichtig, um ihre Funktionalität und Hygiene zu gewährleisten. Empfehlenswert sind folgende Massnahmen:

  • Tägliche Reinigung der Schiene mit Wasser und einer weichen Zahnbürste

  • Verwendung spezieller Reinigungsmittel zur Vermeidung von Ablagerungen

  • Trocknung der Schiene nach der Reinigung zur Verhinderung von Keimbildung

  • Aufbewahrung in einer belüfteten Box

  • Regelmässige Kontrolle der Passform durch den Zahnarzt

Bei sachgemässer Pflege beträgt die Lebensdauer einer Schnarchschiene in der Regel zwei bis fünf Jahre, abhängig von Materialart und Nutzungsverhalten.

Bedeutung der interdisziplinären Betreuung

Die erfolgreiche Behandlung von Schnarchen und leichter Schlafapnoe mit einer Schnarchschiene erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten und Schlafmedizinern, resp. HNO-Ärzten. Eine korrekte Diagnosestellung ist essenziell, um schwerere Formen der Schlafapnoe auszuschliessen, die eine apparative Atemunterstützung benötigen.

Bei den Zahnärzten Neustadt Passage erfolgt die Betreuung von Patienten mit schlafbezogenen Atemstörungen stets im Rahmen eines interdisziplinären Therapieansatzes. Durch individuelle Diagnostik, präzise Anpassung der Schiene und kontinuierliche Nachkontrollen wird eine optimale Behandlung gewährleistet.

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